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Rückblick Die Schulpolitik der CDU-/FDP-Regierung
Autor : Dr. Hachen, Gerd   Stand : 12.07.2013   aktualisiert : 12.07.2013

Rückblick: Die Schulpolitik der CDU-/FDP-Regierung


Mehr Geld für Bildung – Der Schul- und Weiterbildungsetat war 2010 mit einem Anteil von 26,1 % der größte Einzeletat des Landes unter CDU-/FDP-Führung. Damit legte die schwarz-gelbe Landesregierung die Priorität eindeutig auf Bildung. Laut Bildungsfinanzbericht 2009 des Statistischen Bundesamtes war NRW bei dem Anteil der gesamten Bildungsausgaben am Landeshaushalt mit 40,5 % Spitzenreiter aller Bundesländer.
Die Bildungsausgaben im Schulbereich sind von 2005 bis 2010 um 2 Mrd. Euro
gesteigert worden. Dies bedeutet einen Zuwachs auf knapp 14 Mrd. Euro (+ 16,5 %), während der Gesamtetat des Landes zurückging. Die Ausgaben pro Schüler stiegen damit in NRW um 1000 € auf 5060 €. Das entspricht einem Anstieg der pro Kopf-Ausgaben um 25% !
Die kommunale Aufgaben werden zudem durch die sogenannte Schul- und Bildungs-pauschale flankiert. Die noch 2005 mit 460 Mio. Euro pro Jahr dotierte Schul-pauschale wurde zur Schul- und Bildungspauschale erweitert und zwischen-
zeitlich auf 600 Mio. Euro pro Jahr erhöht.
Die CDU/FDP Regierung legte schließlich ein 1000-Schulen-Programm mit einem Volumen von 100 Mio. Euro (2009: 50 Mio. Euro; 2010: 50 Mio. Euro) auf. Daraus konnten öffentliche und private Schulträger Unterstützung beim Bau von Mensen und Aufenthaltsräumen für den Ganztagsbetrieb oder die pädagogische Übermittagsbetreuung erhalten.


Mehr Lehrerstellen– Für die öffentlichen und privaten Schulen waren durch die schwarz-gelbe Landesregierung im Jahr 2005 mit dem Haushalt 2010, also zum Schuljahr 2010/2011, für öffentliche und private Schulen 8.124 zusätzliche Lehrerstellen geschaffen worden (insbesondere Stellen gegen Unterrichtsausfall und für die individuelle Förderung sowie für den Ganztag).
Darüber hinaus wurden dem öffentlichen Schulbereich trotz zurückgehender Schülerzahlen rund 8.800 Lehrerstellen belassen (sogenannte Demografiegewinne) sowie im Ersatzschulbereich rund 400 Lehrerstellen zusätzlich refinanziert.
Zum Vergleich: Die SPD-geführte Vorgängerregierung plante, ab dem Schuljahr
2008/09 keine neuen Lehrerstellen mehr zu schaffen und sogar bis zum Jahr 2013
rund 16.000 Lehrerstellen zu streichen – d.h. für jedes Jahr ein Abbau von 3.000
Stellen. Außerdem hinterließ sie als schwere Hypothek die Verpflichtung zur Rück-gabe der von den Lehrkräften zwischen 1997 und 2004 ohne Vergütung
geleisteten Vorgriffstunden, wodurch über 2500 Lehrerstellen blockiert werden, die ansonsten für weitere Verbesserungen im Schulsystem zur Verfügung stehen würden.
Schulleitungen und Lehrkräfte wurden erstmals durch Schulverwaltungsassistenten (Landesbedienstete auf in Behörden wegfallenden Stellen) von notwendigen und zeitaufwendigen Verwaltungsaufgaben entlastet. Weitere Entlastung wurde mit dem Aufwuchs von 75 Stellen für Schulpsychologen, 350 Sozialpädagogen an Haupt- und Förderschulen sowie der neu eröffneten Möglichkeit einer Beschäftigung von Sozialpädagogen/-arbeitern auf Lehrerstellen geschaffen.
Höchste Einstellungszahlen - Die schwarz-gelbe Landesregierung hatte vielfältige Maßnahmen ergriffen, um alle frei werdenden und die vielen zusätzlich geschaffenen Lehrerstellen auch zu besetzen. Angesichts der Nichteinstellungspolitik der früheren Landesregierungen und dadurch bedingter Negativwerbung für den Lehrerberuf hatten in der Vergangenheit zu wenige Studenten ein Lehramtsstudium aufgenommen.
Durch eine Rechtsverordnung für einen neuen Seiteneinstieg, die im November 2009
in Kraft trat, konnten geeignete Seiteneinsteiger unter bestimmten Voraussetzungen nunmehr unbürokratisch in den Schuldienst gelangen.
Berufsbegleitende Qualifizierungen sorgten jeweils dafür, dass nur gut ausgebildete
Lehrkräfte dauerhaft an Schulen arbeiten. Mit Anhebung der Höchstaltersgrenze für
Verbeamtungen von 35 auf 40 Jahre sowie durch das ersatzlose Streichen des von
der SPD-geführten Landesregierung im Schulgesetz vom 15.02.2005
vorgesehene Auslaufen des Beamtenstatus wurde Nordrhein-Westfalen noch
wettbewerbsfähiger gemacht.
Schließlich wurde die Zahl der Plätze im Vorbereitungsdienst um über 3.000 Stellen auf fast 17.000 angehoben, im Gegensatz zur Vorgängerregierung, die 3.500 Plätze für Lehramtsanwärter zwischen 1998 und 2004 gestrichen hatte. Die rund 30 Prozent der Bewerber für den Vorbereitungsdienst, die mittlerweile nicht aus Nordrhein-Westfalen kommen, waren ein Beleg für die Attraktivität des Lehramtes in unserem Land.
Zusammengefasst lässt sich feststellen, dass die Attraktivität des Lehrerberufs vor
allem dadurch erhöht wurde, dass mit den Beschäftigten endlich ordentlich und
verlässlich umgegangen wurde: das wird belegt durch die Verdreifachung der Mittel für Klassenfahrten, das Mehr als Verdoppeln der Mittel für Gesundheitsvorsorge, die Einstellung neuer Lehrkräfte fünf Tage vor Schuljahresbeginn, die Neuregelung der Bezahlung von Vertretungskräften in den Ferien, die Verlängerung der Altersteilzeit, die Aufhebung der Beförderungssperre für neue Schulleiterinnen und Schulleiter sowie für deren Stellvertreter.
Wertschätzung haben die Lehrkräfte des Landes auch dadurch deutlich erfahren,
dass im Rahmen der öffentlichen Ehrung verdienter Persönlichkeiten des
Schullebens, die seit 2006 regelmäßig durchgeführt wird, vor allem engagierte
Pädagogen und Pädagoginnen ausgezeichnet wurden.
Halbierung des Unterrichtsausfalls - Der Unterrichtsausfall war durch die Verbesserung der Lehrerversorgung und ein weiteres Bündel von Maßnahmen, vor allem aber durch den Einsatz der Lehrkräfte praktisch halbiert worden und zwar auf durchschnittlich 2,3 % in den Jahren 2006-2009. Unter der Verantwortung der rot-grünen Vorgängerregierung betrug der Unterrichtsausfall durchschnittlich rund 4,5 %.
Weniger Sitzenbleiber, mehr Aufsteiger - gemeinsam mit Lehrerorganisationen startete im April 2008 eine Initiative gegen das Sitzenbleiben („Komm mit! Fördern statt Sitzenbleiben“) mit dem Ziel einer Halbierung der Sitzenbleiberquote. Erste Erfolge der Initiative lassen sich bereits erkennen. An dem wissenschaftlich begleiteten Projekt beteiligten sich landesweit 412 Schulen der Sekundarstufe I, der weitere Ausbau auf fast 700 wurde in die Wege geleitet.
Die Wiederholerquote in der Sekundarstufe I ist in Nordrhein-Westfalen seit 2004/05
kontinuierlich von 3,4 % auf 2,4 % im Schuljahr 2009/10 zurückgegangen.
Am Gymnasium sogar auf 1,3 %. Noch vor zehn Jahren war die Zahl der
Sitzenbleiber am Gymnasium drei Mal, vor 30 Jahren sogar fünf Mal so hoch.
Auch die Durchlässigkeit im nordrhein-westfälischen Schulsystem hat sich seit 2005
kontinuierlich verbessert: So verdoppelte sich der Anteil der Schülerinnen und
Schüler, die aus der Hauptschule in die Realschule aufstiegen. Ebenso stieg die
Quote der Aufsteiger von der Realschule zum Gymnasium, während gleichzeitig der
Anteil der Schülerinnen und Schüler, die zum Schuljahr 2009/10 vom Gymnasium zur
Realschule oder vom Gymnasium oder der Realschule zur Hauptschule gewechselt
sind, auf dem niedrigsten Stand seit Jahren gesunken ist. Kam in den Jahren 2000
bis 2005 im Mittel auf 15 „Schulabsteiger“ nur ein „Schulaufsteiger“, so lag diese
Quote zum Schuljahr 2009/10 etwa bei 7 zu 1. Das ist eine Verbesserung um mehr
als 55 %.
Die im Schulgesetz verankerte Durchlässigkeit belegt in eindrucksvoller Weise auch
der deutliche Anstieg der Quoten beim Wechsel der Schülerinnen und Schüler in die
gymnasiale Oberstufe an Gymnasien, Gesamtschulen und beruflichem Gymnasien.
Die Übergangszahl zur gymnasialen Oberstufe hat mit dem Schuljahr 2009/2010 den
höchsten Wert erreicht (2004/2005: 80.579 Schülerinnen und Schüler = 43,42 %,
2009/2010: 93.676 = 50,05 %); jeder zweite Jugendliche wechselte somit im letzten
Jahr nach der Klasse 10 in die gymnasiale Oberstufe.
In der Hauptschule ist der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die – gemessen an
der Schülerzahl der 10. Klassen im Vorjahr - zur gymnasialen Oberstufe wechseln,
von 3,8 % im Schuljahr 2000/2001 auf jetzt 5,3 % gestiegen, in der Gesamtschule
von 32,9 % auf 33,4 %. Im Gymnasium ist heute rein rechnerisch fast ein
vollständiger Übergang in die gymnasiale Oberstufe festzustellen, während dieser
Anteil im Schuljahr 2000/2001 noch bei knapp 90 % lag. Noch erfreulicher ist die
Entwicklung in der Realschule: Sind im Schuljahr 2000/2001 nur 21,2 % nach der 10.
Klasse zur gymnasiale Oberstufe gewechselt, so sind es heute 33,4 %, also ein
Drittel.


Vorschulische Sprachförderung - Die individuelle Förderung beginnt schon vor der Einschulung. Die CDU-Landesregierung hat 2007 mit einer gezielten vorschulischen Sprachförderung begonnen, um eine stabile Grundlage für das schulische Fortkommen aller Kinder zu legen. Deshalb wird seit 2007 bei allen Kindern zwei Jahre vor der Einschulung eine verpflichtende Sprachstandsfeststellung durchgeführt. Im Bedarfsfall schließt sich eine verbindliche Sprachförderung in einer Kindertagesstätte an. So bleiben noch mindestens zwei Jahre Zeit, um die Startchancen der Kinder zu verbessern. Derzeit erhalten rund 77.000 Kinder diese zusätzliche Sprachförderung (Beginn 2008: 37.000 Schülerinnen und Schüler = 23 %; 2009: 40.000 Schülerinnen und Schüler = 24 %).
Für die Sprachförderung stellt das Land 28 Mio. Euro pro Jahr zur Verfügung.
Um die Zusammenarbeit von Kindertageseinrichtungen und Grundschulen
weiterzuentwickeln, hat die Landesregierung gemeinsam mit Praktikern und Trägern
die "Grundsätze zur Bildungsförderung für Kinder von 0 bis 10 Jahren" erarbeitet. Sie
zielen darauf, ein gemeinsames Bildungsverständnis in beiden Bereichen zu
entwickeln bzw. zu verstärken und die altersgemäße Arbeit mit Kindern auf eine in
vielen Punkten gemeinsame Grundlage zu stellen. Die Grundsätze sollen auch dazu beitragen, Übergänge für die Kinder zu erleichtern. Ziel ist es, nach der Erprobungsphase die Grundsätze
so weiterzuentwickeln, dass sie auf der Basis einer neuen Vereinbarung an die Stelle
der Bildungsvereinbarung von 2003 treten können, die noch auf den
Elementarbereich begrenzt war.
Förderung der MINT-Fächer - Zur Gewinnung des technisch-naturwissenschaft-lichen Nachwuchses sind seit 2005 zahlreiche Maßnahmen durchgeführt worden.
Weil die Entscheidung für die Naturwissenschaften bereits in jungen Jahren fällt, ist
der Anteil an technischen und naturwissenschaftlichen Inhalten im Sachunterricht der
Grundschule mit den neuen Lehrplänen 2008 deutlich gestärkt worden. Der Lehrplan
für das Fach Mathematik an Grundschulen betont die prozessbezogenen Kompetenzen. Gemeinsam mit der Telekom-Stiftung und der TU Dortmund wurde
das Kooperationsprojekt „PIK-AS“ zur Weiterentwicklung des Mathematikunterrichts
an Grundschulen ins Leben gerufen.
Die ursprünglich für Gymnasien ins Leben gerufene MINT-Excellence Initiative wurde
inzwischen in Nordrhein-Westfalen neben den Gymnasien auch auf die Real- und
Hauptschulen ausgedehnt (MINT-REAL und MINT-HAUPT). Dadurch entstehen
Netzwerke von Schulen, die sich durch eine besondere Förderung und
entsprechende Angebote für die naturwissenschaftlichen Fächer, Mathematik und
Informatik bzw. Technik auszeichnen.
In Nordrhein-Westfalen lief das ursprünglich auf der Ebene der Bund-Länder-
Kommission beschlossene Projekt SINUS-Transfer zur Steigerung der Effizienz des
naturwissenschaftlich-mathematischen Unterrichts auf Landesebene als
SINUS.NRW weiter. Materialien und Konzepte sowie ihre Verankerung in den
Fachkonferenzen der Schulen wurden erarbeitet und Multiplikatoren aus der
Fortbildung, aber auch in großen Lehrerkongressen zur Verfügung gestellt.
Eine Vielzahl von neuen, mit dem Schulministerium abgestimmten Initiativen, auch
von außerschulischen Partnern unterstützte die Lehrkräfte;
hierzu gehörten z.B. Projekte wie „Warum ist das so? – Experimente in der
Grundschule“ in Kooperation mit dem Verband der Chemischen Industrie (VCI), dem
Verein deutscher Ingenieure (VDI) und der Universität Bielefeld, das Projekt
„Miniphänomenta“ in Kooperation mit den Arbeitgeberverbänden und das Projekt
„Primarforscher“ in Kooperation mit der Telekom-Stiftung sowie der Deutschen
Kinder- und Jugendstiftung.
Verbesserte Studien- und Berufsorientierung in Schulen - Der Ausbildungs-konsens NRW hat am 16.05.2007 ein neues Rahmenkonzept "Berufsorientierung als Bestandteil einer schulischen individuellen Förderung" verabschiedet. Mit diesem Rahmenkonzept wollen die Partner im Ausbildungskonsens eine auf Dauer angelegte Implementierung der Berufsorientierung in allen allgemein bildenden Schulen des Landes erreichen.
In vielfältigen Projekten erhalten die Schulen zur Berufsorientierung und Kooperation
mit außerschulischen Partnern Unterstützung seitens der Stiftung „Partner für
Schule“, der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit sowie der
Wirtschaftspartner im Ausbildungskonsens NRW.
Mit dem bundesweit einmaligen, flächendeckenden Programm "Zukunft fördern.
Vertiefte Berufsorientierung gestalten“ unterstützte die Regionaldirektion NRW der
Bundesagentur für Arbeit und das Schulministerium seit 2008 die weiterführenden
Schulen bei der individuellen Berufsorientierung ihrer Schülerinnen und Schüler. Die
Schulen konnten aus insgesamt 10 Modulen zur Berufswahlorientierung wählen,
angepasst an ihre individuellen Programme und Konzepte. Umgesetzt wurde das
Innovationsprojekt von der Stiftung Partner für Schule NRW. Den Schulen wurde u. a. die Möglichkeit gegeben, Berufsorientierungsbüros als zentrale Anlaufstelle für die Berufswahlorientierung an einer Schule einzurichten, Berufsorientierungscamps
durchzuführen oder Selbstständigkeit in Schülerfirmen zu erproben. Für 2010 hatten
so mehr als 1500 Schulen den Zuschlag für ein Fördermodul erhalten; die Bundesagentur für Arbeit stellte dafür acht Mio. Euro Fördergelder bereit.
Die Bundesagentur für Arbeit war Partner bei dem Programm „Berufseinstiegs-begleiter“. Bei diesem wurden durch den Einsatz von Fachkräften an 203 Haupt-, Gesamt- und Förderschulen in Nordrhein-Westfalen junge Menschen beim Übergang von der Schule in Ausbildung und Beschäftigung individuell unterstützt. Jeder Berufseinstiegsbegleiter kümmert sich dabei intensiv um maximal 20 Schülerinnen und Schüler, die sich beim Einstieg in den Beruf besonders schwer tun.
Diese Schüler fanden ab Klasse 9 in ihrem Berufseinstiegsbegleiter einen Ansprechpartner, der sie begleitet, motiviert und unterstützt. Während der ersten sechs Monate ihrer Ausbildung konnten sie seine Hilfestellung weiterhin nutzen.
Auch viele Akteure auf regionaler Ebene hatten in den letzten Jahren Initiativen
ergriffen, um Jugendlichen den Schritt von der Schule in die Ausbildung zu
erleichtern. Ein besonders erfolgversprechendes Modell, das auch ein bundesweites
Echo erfahren hat, ist der „Gevelsberger Ausbildungspakt“. Dort schließt die
Kommune mit Schülerinnen und Schülern der örtlichen Hauptschule einen Vertrag
ab, der ihnen eine hohe Leistung abverlangt, aber im Gegenzug dafür einen
Ausbildungsplatz garantiert. Dies erfolgt in enger Zusammenarbeit von Schule und
Kommune, von Kammern, Verbänden und engagierten Unternehmen. Die Partner im
Branchendialog Nordrhein-Westfalen (Gewerkschaften, Wirtschaft und Landes-regierung) hatten sich zum Ziel gesetzt, mindestens 50 solcher Modelle in
Nordrhein-Westfalen zu etablieren.
Modernisierung der dualen Ausbildung - Die CDU/FDP-Landesregierung hat die Stärkung und Weiterentwicklung der dualen Ausbildung auf einen erfolgreichen Weg gebracht.
Der Unterricht in den Bildungsgängen der Berufsschule kann als Ganztagsberufs-schule mit 10 Unterrichtsstunden an einem Schultag realisiert werden unter der Voraussetzung der Vorlage eines integrierten Bewegungs- und Ernährungs-konzeptes zur Gesundheitsförderung. 16 Berufskollegs mit ca. 1.100 Schülern in 13 verschiedenen Berufen nutzten diese Option.
Zur Integration weniger leistungsstarker Jugendlicher wurden die
Ausbildungsmöglichkeiten im dualen System weiterentwickelt. Das letzte
Pflichtschuljahr wurde für eine betriebliche Ausbildung geöffnet. Der Trend zu 2-
jährigen Ausbildungsberufen mit der Durchstiegsoption zu drei- oder
dreieinhalbjährigen Berufen wurde mit dem Ausbildungsberuf „Industrieelektriker“ ins
Leben gerufen und seitdem kontinuierlich weiter verfolgt. In 13 Berufen können
Teilqualifikationen erworben und die Ausbildung mit Unterbrechungen bis zu fünf
Jahren gestreckt werden (3. Weg in der Berufsausbildung in NRW).
Zur Integration lernbehinderter Jugendlicher in Ausbildung wurde das Projekt ILJA in
Zusammenarbeit mit dem MAGS und weiteren Akteuren der Beruflichen Bildung
erfolgreich gestartet. Damit wurden für alle lernbehinderte Jugendliche zielgerichtete
und verbindliche Angebote der Berufsorientierung, Berufsvorbereitung und
Berufsausbildung gewährleistet.
Mehr Chancen für Kinder und Jugendliche aus Zuwandererfamilien
Ermutigend ist für Nordrhein-Westfalen die Entwicklung der PISA-Leistungen der
Schüler mit Zuwanderungsgeschichte. Unser Land gehört nun zu den Bundesländern
mit den geringsten Leistungsrückständen von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien.
Auch bei der Grundschul-Studie IGLU, die gleichfalls 2006 erhoben
wurde, bestätigt sich dieser positive Trend: Im Vergleich der westlichen
Bundesländer schneiden in Nordrhein-Westfalen Kinder, deren Eltern beide im
Ausland geboren sind, mit 531 Punkten am erfolgreichsten ab. Die Leistungen der
Kinder und Jugendlichen mit Zuwanderergeschichte liegen damit in Nordrhein-
Westfalen deutlich über dem deutschen Durchschnitt (516 Punkte) und erreichen
knapp das Niveau, das im EU-Durchschnitt (534 Punkte) von allen Grundschülern
erreicht wird.
Für Schulen aller Schulformen gibt es 3.006 Stellen für Integrationshilfe. Diese
Lehrerstellen sind bestimmt, um Angebote für Schülerinnen und Schüler aus
Migrantenfamilien einzurichten, die nicht über die erforderlichen Deutschkenntnisse
verfügen. Die Fördermaßnahmen werden in Auffang- und Vorbereitungsklassen, in
Fördergruppen oder in zusätzlichem Förderunterricht durchgeführt. In den
Jahrgangsstufen 5 und 6 stehen an Hauptschulen und Gesamtschulen überdies 567
zusätzliche Stellen für die Sprachförderung zur Verfügung.
Bessere Aus- und Fortbildung von Lehrkräften - Erklärtes Ziel der CDU-Landesregierung war es, die Lehrerausbildung professioneller, profilierter und praxisnäher zu gestalten. Die Lehrkräfte der Zukunft sollten eine bessere Ausbildung erhalten, damit die Schülerinnen und Schüler künftig in noch besseren Schulen lernen. Für diese Reform stellte die Landesregierung bis 2015 rund 106 Mio. Euro zusätzlich zur Verfügung. Der Lehrerberuf soll durch eine gleichlange Ausbildung für alle Lehrämter aufgewertet werden. Nordrhein-Westfalen übernahm hiermit eine Vorreiterrolle in der deutschen Lehrerausbildung. Das neue Lehrerausbildungsgesetz wurde im Mai 2009 verabschiedet. Ein Konzept zum Start des Eignungspraktikums zum Schuljahr 2010/2011 sowie eine Rahmenkonzeption Praxissemester (als Ergebnis einer gemeinsamen Kommission von Schul- und Hochschulseite) wurden vorgelegt.
Eigenverantwortlichkeit der Schulen, weniger Bürokratie - Die CDU/FDP-Landesregierung baute auf eigenverantwortliche Schulen, die mit neuen Ideen vorangehen, die aber auch Rechenschaft ablegen über die Ergebnisse ihrer pädagogischen Arbeit. Das Schulgesetz selbst und die Ausbildungs- und Prüfungsordnungen eröffneten seit dem Schuljahr 2008/2009 Freiräume für innovative Vorhaben, um neue Möglichkeiten zur Verbesserung des Unterrichts und seiner Ergebnisse zu proben. Unterstützt wurden die Schulen dabei durch Schulentwicklungskonferenzen, in denen Schulleitungen und Schulaufsicht wie auch kommunale Spitzenverbände und Vertreter des Ministeriums für Schule und Weiterbildung vertreten waren. Die Idee der eigenverantwortlichen, praxisnahen Schulentwicklung von unten wurde ernst genommen und so umgesetzt.
Die Idee der Eigenverantwortlichkeit wurde in keinem anderen Bundesland so
konsequent umgesetzt wie in Nordrhein-Westfalen. Der „Aktionsrat Bildung“
renommierter Bildungsexperten unter Leitung von Prof. Dieter Lenzen stellte in seinem Gutachten (März 2010) zur „Schulautonomie“ der sechzehn Bundesländer
fest, dass Nordrhein-Westfalen hier mit weitem Vorsprung führt, und nennt dazu u. a.
Bereiche wie Eigenverantwortlichkeit bei der Unterrichtsorganisation und -gestaltung,
bei der Umsetzung von Lehrplänen, bei der Personaleinstellung und bei der
Sicherung der Schulqualität.


Gemeinsam für Bildung - Gemeinsamkeit macht stark! Deshalb haben wir die Kräfte des Landes mit kommunalen und gesellschaftlichen Kräften vor Ort zur Unterstützung von Schulen in regionalen Bildungsnetzwerken gebündelt. Schulen sind der wichtigste Baustein zum Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen. Allein können sie aber ihre Aufgabe nicht meistern. Sie benötigen die Hilfe aller regionalen Experten. Musikschulen, Volkshochschulen, Jugendhillfe, Sportvereine, Kirchen, Polizei, Kammern – alle tragen mit ihren Angeboten zum Bildungserfolg junger Menschen bei. Die regionalen Bildungsnetzwerke sollen die Plattform bilden, auf der sich Schulen mit ihren Partnern sowie Kommunen und staatliche Schulaufsicht zusammenfinden, und auf gemeinsame Bildungsziele verständigen. Kooperationsverträge über regionale Bildungsnetzwerke hat das Ministerium seit 2008 mit 40 Kreisen und kreisfreien Städten abgeschlossen. Weitere Gründungen wurden vereinbart; angestrebt war die Ausdehnung auf alle 53 Kreise und kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen.
Ein Beispiel für gelebte Gemeinsamkeit und Öffnung der Schule nach außen ist seit
2006 das Schulprogramm des SeniorExpertenService (SES), dass dieser in
Nordrhein-Westfalen - bundesweit einmalig - in Kooperation mit dem
Schulministerium durchführt. Schulen werden in der Nachmittagsbetreuung der
Schüler durch Senior Experten des SES unterstützt. Diese geben in Schulen -
ergänzend zum Schulunterricht - ihr Wissen und ihre spezielle Berufs- und
Lebenserfahrung an die Jugendlichen weiter. Mehr als 110 Seniorinnen und
Senioren waren so an den Schulen im Einsatz, mehr als 1.000 Schülerinnen und Schüler partizipierten vom Wissen und der Erfahrung der Älteren.


INKLUSION - Mehr gemeinsamer Unterricht für behinderte Schülerinnen und Schüler
Die CDU/FDP-Landesregierung nahm auch die besonders unterstützungsbedürftigen Schülerinnen und Schüler in den Blick. Um künftig mehr Kinder und Jugendliche mit sonderpädagogischem Förderbedarf wohnortnah in den allgemeinen Schulen beschulen zu können, hatte die Landesregierung ein Pilotprojekt gestartet, mit dem Schulträger Förderschulen zu Kompetenzzentren für die sonderpädagogische Förderung ausbauen können. Zum 01.08.2008 waren 20 Pilotregionen gestartet, zum 01.08.2009 weitere 10. In zwei weiteren Ausbauschritten sollte die Zahl der Pilotregionen bis Sommer 2010 auf bis zu 50 erhöht werden.
Lehrkräfte in den Kompetenzzentren arbeiten intensiv mit den allgemeinen Schulen
des Einzugsbereichs und den außerschulischen Partnern, wie z. B. der Jugendhilfe,
zusammen. Diese Form gemeinsamer Verantwortung kann dazu führen, dass
sich durch frühere, präventive Förderung Lern- und Entwicklungsstörungen seltener
zu einem sonderpädagogischen Förderbedarf verfestigen. Ziel war auch in
Umsetzung der neuen UN-Behindertenrechtskonvention eine deutliche Ausweitung
gemeinsamen Lernens von behinderten und nichtbehinderten Schülerinnen und
Schülern zu erreichen.
„Jedem Kind ein Instrument“ und Stärkung der kulturellen Bildung
Mit dem Programm „Jedem Kind ein Instrument“, das durch die Landesregierung
gemeinsam mit der Kulturstiftung des Bundes und weiteren Partnern im Rahmen der
Kulturhauptstadt Europas „RUHR.2010“ im Ruhrgebiet aufgelegt worden ist, sollte
jedem Kind die Chance eröffnet werden, im Verlauf seiner Grundschulzeit ein
Musikinstrument zu erlernen. Im Schuljahr 2009/2010 nahmen rund 28.000
Erstklässler an 522 Grundschulen im Ruhrgebiet an dem Projekt teil. Das Erfolgsprojekt sollte nach 2010 flächendeckend auf alle Landesteile
ausgedehnt werden; Diese Ausweitung auf alle Landesteile wird heute leider von der Rot/Grünen Regierung nicht weiterverfolgt.